OPIUM - THE GAME
Bei diesem Spiel sticht dem uneinge-
weihtem Beobachter sofort die ungewöhn-
liche Namensgebung ins Auge.
Sollte dieses Game etwa eine berau-
schende Wirkung haben, also eine Art
Dope on Disk?
Wird man süchtig davon oder ist der Um-
gang damit etwa verboten?
Viele ungeklärte Fragen, die das Magic
Disc-Team dazu bewogen haben eine groß-
angelegte Aufklärungskampagne zu star-
ten - und zwar in Form dieses Game-
tests.
Vorab einmal kann ich Euch beruhigen;
OPIUM auf der MD ist in jeder Hinsicht
völlig harmlos und und gefährdet in
keinster Weise Leib und Leben unserer
User.
Joachim von Haacke, Michael Kukat und
Stefan Harwig von Heaven Artworks ha-
ben mit OPIUM einen unterhaltsamen
Zeitvertreib für zwei gegeneinander
antretende Spieler geschaffen.
Bei OPIUM besteht die Wahl zwischen
zwei verschiedenen Hintergrundgrafiken,
die zu Spielbeginn durch die Frage:
Welches Spielfeld -links/rechts- ausge-
wählt werden können.
Danach kann die Anzahl der Durchgänge
bis zur Endwertung bestimmt werden -
die Anzahl der Möglichkeiten geht von
drei bis zwanzig.
Diese beiden Wahlvorgänge werden per
Joystick durchgeführt.
Im Spielfeld selbst beginnt Spieler-1
von rechts und Spieler-2 von ...links.
Paradoxerweise ist die Anzeige für bei-
de Spieler am unteren Bildschirmrand
genau seitenverkehrt dazu.
Prinzip von OPIUM ist folgendes:
Wenn ein Spieler seinen "Punkt" von der
Wand wegbewegt, leuchten die Stellen,
auf denen der Punkt sitzt für eine An-
zahl von Spielbewegungen nach. Der
Punkt des Spielers erhält somit eine
Art Schwanz und sieht bald aus wie eine
Schlange.
Mit seiner Schlange darf er jedoch we-
der die Wand bzw. den Hintergrund noch
seinen Kontrahenden berühren. Auch Ei-
genberührung durch Zurückgehen ist
nicht erlaubt.
Verstößt ein Spieler gegen diese Prin-
zipien, so hat er einen Durchgang weni-
ger, sein Score erhöht sich um einen
Punkt und sein Gegner erhält in der
Endwertung diesen Punkt - einen soge-
nannten Carnap - gutgeschrieben.
Die einzige Ausnahme zu diesem Prinzip
ist das beidseitig diagonale Überkreu-
zen beider "Spielerschlangen", hier
passiert überhaupt nichts und das Spiel
geht ohne Zwischenfall weiter.
Wie Ihr sicher schon gemerkt habt,
läuft das Ganze darauf hinaus, den Geg-
ner durch geschicktes Rangieren mit
seiner Schlange einzukesseln und ihm
keine andere Möglichkeit zu lassen, als
die Wand, den Hintergrund, sich oder
Euch zu berühren. Dies wäre dann ein
Punkt - oder Carnap - für Euch.
Gemeinerweise werden mit der Dauer des
Spielverlaufs Eure Schlangen immer län-
ger, läänger und lääänger...
So steigt auch die Gefahr, sich unbe-
dacht selber "in den Schwanz zu beißen"
und auf diese Weise zu verlieren.
Gewinner ist der Spieler, der am Ende
aller Durchgänge die meistesn Carnaps
auf dem Konto hat.
Was ich an diesem Spiel vermisse, ist
der Zwang, seine Schlange bewegen zu
müssen oder das Fehlen eines Zeit-
limits, das dem Durchgang ein Ende
setzt. Wenn sich einer der beiden Spie-
ler nämlich entschließt, seine Schlange
in die wohlverdiente Winterstarre fal-
len zu lassen und einfach nicht mehr zu
bewegen, kann sich so ein Durchgang
ewig hinziehen.
OPIUM haut Opi um.
(TK)