2x2 Weird Color Editor
"Groß-Zeichen in phantastischen Farben"
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Der "2x2 Weird Color Editor" (im Folgen-
den "WCE"), ist ein spzieller 2x2 Cha-
racter-Colorfont-Editor, der es Ihnen
ermöglicht, durch einen Rastertrick in
jeder Bildschirmzeile drei neue Farben
für die Font-Colorierung zu verwenden.
Dadurch ist die Farbvielfalt weniger
eingeschränkt, so daß Sie verblüffend
bunte Zeichensätze erstellen können.
1) GRUNDLAGEN
Der WCE erstellt sogenannte "Big-Fonts",
in denen ein Zeichen aus 2x2, also 4
normalen Zeichen besteht. Ein solches
Zeichen hat demnach eine Größe von 16x16
Pixeln. Möchten Sie es auf den Bild-
schirm bringen, so müssen Sie die Bild-
schirmcodes (nicht etwa die ASCII-
Codes!!), des gewünschten Zeichens in
einer 2x2-Matrix in den Bildschirmspei-
cher schreiben. Hierbei werden die Codes
des Zeichens in Kleinschreibweise, in
Großschreibweise, und beider Schreibwei-
sen nochmals invertiert, verwendet. Die-
se Codes sind zunächst der Bildschirmco-
de des kleingeschriebenen Zeichens, und
dann immer wieder dieser Wert plus 64.
Um also beispielsweise ein "A" darzu-
stellen, müssen Sie die Codes 1, 65, 129
und 193 im Bildschirmspeicher in quadra-
tischer Anordnung ablegen. Zusätzlich
müssen natürlich, mittels Rasterinter-
rupt, die Farben der Register $D021,
$D022, $D023 in jeder Rasterzeile des
angezeigten Zeichens, wie im Editor ge-
setzt werden. Wem dies noch ein Rätsel
sein sollte, der sollte gespannt sein
auf den Raster-IRQ-Kurs, der ab der
nächsten Magic-Disk monatlich auf die
Programmierung solcher Probleme eingeht.
2) ZUM PROGRAMM
Laden Sie den WCE zunächst mittels
LOAD"WEIRD COLOR",8 und starten Sie ihn
mit "RUN". Nach kurzer Entpackzeit er-
scheint sogleich der Editorbildschirm,
auf dem Sie links oben das zu editieren-
de Zeichen sehen. Rechts daneben ist
außer dem Programmtitel auch die Anzeige
"Current Char" zu erkennen, die Ihnen
die Zeichennummer (in hex.) des momentan
editierten Zeichens, sowie dessen 'nor-
males' Aussehen anzeigt. Zwischen Edi-
torfeld und Titeltext sehen Sie einen
3x16 Zeichen breiten Farbbalken, in dem
die Farben der VIC-Register $D021, $D022
und $D023 für jede einzelne Zeile ange-
zeigt werden. Desweiteren ist hier ein
Farbanzeigecursor zu sehen, der die mo-
mentan benutzte Zeichenfarbe spezifi-
ziert. Am unteren Bildschirmrand sind
dann die einzelnen Zeichen dieses Zei-
chensatzes in der schon angesprochenen
Rasterdarstellung zu sehen. Das umrahmte
Zeichen in der Mitte stellt dabei das
momentan editierte Zeichen dar.
Den blinkenden Grafikcursor im Editor-
feld können Sie zunächst einmal mit Hil-
fe der Cursortasten bewegen. Gleiches
ist aber auch mit einem Joystick in Port
2 möglich. Drücken Sie den Feuerknopf,
so wird ein Pixel in der aktuell an-
gewählten Farbe gesetzt. Ist an der ak-
tuellen Cursorposition der Pixel schon
gesetzt, so wird er gelöscht (Hinter-
grundfarbe Schwarz erscheint). Arbeiten
Sie mit der Tastatur, so wird die 'SPA-
CE'-Taste zum Setzen eines Pixels, die
'DEL'-Taste zum Löschen desselben ver-
wandt. Desweiteren stehen Ihnen noch
einige andere Tastenfunktionen zur
Verfügung, die im Folgenden aufgelistet
sind:
a) '+' UND '-'
Mit diesen beiden Tasten bewegen Sie
sich ein Zeichen vor oder zurück. Außer
dem Editorfeld wird dabei auch die Zei-
chensatzanzeige am unteren Bildschirm-
rand aktualisiert.
b) '1', '2', UND '3'
Hiermit wählen Sie die zu benutzende
Zeichenfarbe aus. Drücken Sie eine die-
ser drei Tasten so bewegt sich der Far-
banzeigecursor im Farbbalken rechts des
Editorfensters auf die entsprechende
Zeichenfarbe. Von nun an wird diese Far-
be zum Zeichnen verwendet.
c) '<' UND '>'
Diese beiden Tasten schieben das momen-
tan bearbeitete Zeichen jeweils eine
Spalte nach links oder rechts. Die je-
weils überlaufende Spalte kommt an der
anderen Seite wieder hereingerollt.
d) 'CLR'
Hiermit löschen Sie das Editorfeld und
somit das momentan bearbeitete Zeichen.
e) 'SHIFT-C'
Hiermit wird, nach einer Sicherheitsab-
frage, die Sie mit 'Y' beantworten müs-
sen, der gesamte Zeichensatz gelöscht.
Geben Sie 'N' ein, so wird unverrichte-
ter Dinge wieder zum Editor zurückge-
sprungen.
f) '{' UND '}'
Diese beiden Tasten rollen die aktuelle
Farbspalte, in der sich der Farbanzeige-
cursor befindet, nach oben oder unten.
Auf diese Weise kann man einfach die
Farbgebung verändern.
g) 'CTRL-F'
Diese Tastenkombination füllt die ak-
tuelle Farbspalte, in der sich der Far-
banzeigecursor befindet, mit der Farbe,
die in der ersten Zeile definiert ist.
Hiermit können Sie die Farbgebung lö-
schen und so eine neue Farbpalette er-
stellen.
h) '$'
Diese Tastenfunktion lädt das Inhalts-
verzeichnis der eingelegten Diskette und
zeigt es auf dem Bildschirm an. Mit
'SPACE' gelangen Sie zurück zum Editor.
i) 'L'
Mit dieser Taste laden Sie einen Zei-
chensatz inklusive Farbdaten von Disket-
te. Hinter dem Prompt "LOAD CHARSET:"
geben Sie hierzu den Namen des zu laden-
den Zeichensatzes an. Eingaben können
ausschließlich mit der 'DEL'-Taste kor-
rigiert und mit der 'RETURN'-Taste abge-
schlossen werden. Geben Sie keinen Namen
ein, so wird unverrichteter Dinge zum
Editor zurückgekehrt.
j) 'S'
Diese Taste speichert den editierten
Zeichensatz auf Diskette. Geben Sie hin-
ter dem Prompt "SAVE CHARSET:" lediglich
den Namen des zu speichernden Files an.
Ansonsten gelten hier die selben Bestim-
mungen wie beim Laden.
k) 'CTRL1-8' UND 'Commodore1-8'
Mit diesen Tastenkombinationen ändern
Sie die aktuelle Zeichenfarbe, auf der
der Farbanzeigecursor steht, in eine
andere um. Die hierbei verwandten Farb-
codes entsprechen den üblichen Codes,
mit denen man auch im normalen Betriebs-
modus des C64 die Zeichenfarbe eins-
tellt. Die Belegung können Sie Ihrem
C64-Benutzerhandbuch entnehmen.
l) 'B'
Diese Taste kopiert das aktuelle Zeichen
in einen internen Puffer.
m) 'C'
Hiermit kopieren Sie das zuvor mit 'B'
gepufferte Zeichen wieder in das aktuel-
le Zeichen zurück. Dies stellt zum Einen
eine normale Kopierfunktion dar. Zum
Anderen können Sie hiermit auch eine
UNDO-Funktion simulieren, indem Sie je-
desmal, wenn Sie mit der Editierung ei-
nes neuen Zeichens beginnen, selbiges
mit 'B' puffern und bei Bedarf mit 'C'
wieder zurückholen.
3) HINWEISE FÖR PROGRAMMIERER
Wie schon erwähnt, muß ein vom WCE er-
stellter Zeichensatz als Big-Font ver-
wandt werden. Das heisst, daß Sie, nach
Laden und Einschalten des neuen Zeichen-
satzes, ein Zeichen über die obig be-
schriebene Art und Weise auf den Bild-
schirm bringen müssen. Um es nun noch in
der richtigen Farbdarstellung zu sehen
muß ein Rasterinterrupt programmiert
werden, der in jeder Rasterzeile, in der
etwas von einem der Weird-Color-Zeichen
zu sehen ist, die Zeichenfarbe entspre-
chend setzt. Wer sich damit noch nicht
so richtig auskennt, sei auf den schon
angesprochenen Raster-IRQ-Kurs verwie-
sen. Normale 4-Farb-Big-Fonts können
natürlich auch erstellt werden, indem
Sie in allen drei Farbspalten in jeder
Zeile die gleiche Farbe verwenden
('CTRL-F'-Funktion) und sich so den Ra-
ster-IRQ sparen (die Farben müssen spä-
ter dann nur einmal in den VIC-Registern
$D021, $D022, $D023 richtig gesetzt wer-
den.
Um einen mit dem WCE erstellten Zeichen-
satz in eigene Programme übernehmen zu
können, sollten Sie auch das Datenformat
der gespeicherten Zeichensätze kennen:
Zunächst einmal wird ein, mit dem WCE
gespeicherter, Zeichensatz beim absolu-
ten Laden (",8,1") an Adresse $2000
(dez. 8192) untergebracht. Ab hier lie-
gen nun die Zeichen im üblichen Format
vor, so wie auch im ROM-Zeichensatz.
Zusätzlich sind in den lezten 48 Bytes
des Files auch noch die zu verwendenden
Farben für die einzelnen Rasterzeilen
abzulesen. Bei einem an Adresse $2000
geladenen Zeichensatz finden Sie diese
Farbcodes in den folgenden Bytes:
$2800-$280F: Codes für Register $D021
$2810-$281F: Codes für Register $D022
$2820-$282F: Codes für Register $D023
Hierbei sind Codes jeweils spaltenweise
abgelegt (von Zeile 1 bis 16).
(ub)